Probleme der Fetalen Endokrinologie

Entwicklungsstoerungen an endokrinen Organen aussern sich in recht uneinheit- licher Form. Dies erklart sich aus der besonderen Anpassungsfahigkeit der betreffenden, regulativ wirkenden Parenchyme. Unter Umstanden kann eine '!Hlterschiedlich lange Latenzperiode der Manifestierung morphologischer Ver- anderungen vorausgehen. Dies berechtigt an sich nicht dazu, besondere Mani- festierungsschaden zu vermuten. Zu unterscheiden sind Stoerungen der fruhen Organogenese auf Grund unspezifischer pathogenetischer Faktoren. Sie wirken den allgemeinen Gesetzen der Ontogenie zufolge hauptsachlich durch ihre Intensitat und in Abhangigkeit von den phanokritischen Terminationsperioden des betref- fenden Blastems. Ferner koennen Fehler bei der Differenzierung der Organe durch unkoordinierte oder ungewoehnlich intensive Belastungen entstehen (primare "diaplacentare" Dyshormonose). Derartige Stoerungen wirken sich womoeglich an den ubrigen Teilen des hormonalen Regulationssystems aus (sekundares intrafetales Dysregulationssyndrom). Hierbei bestehen starke UEber- schneidungsmoeglichkeiten mit den Folgen anderer, oft kombinierterunspezifischer Stoerungsfaktoren, die eine verbindliche Aussage uber den jeweils vorliegenden pathogenetischen Mechanismus recht schwierig gestalten. Dies wird erlautert an den Beispielen der Embryopathia diabetica und verschiedenen Fehlentwick- lungszustanden des Interrenalorgans. Literatur . ANGEVINE, D. M.: Arch. of Path. 26, 507 (1938). APPEL, W.: Dtsch. Arch. klin. Med. 198,60 (1951). BACHM. ANN, R.: Die Nebenniere. In W. v. MoeLLENDORF u. W. BARGMANN: Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen, Bd. Vl/5. Berlin-Goettingen-Heidelberg: Springer-Verlag 1954. BARNS, H. H., and M. E. MoRGANS: J. Obstetr. Gyn. Brit. Emp. 99, 449 (1948). BoNGIOVANNI, A. M.: Bull. Johns Hopkins Hosp. 92,244 (1953). - and G. W. CLAYTON: Zit. nach WILKINS u. Mitarb. 1954. BoTELLA-LLUsiA, J.: Arch. Gynak. 183, 73 (1953).