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Vorwort Von psychischem Trauma war lange Zeit berhaupt nicht die Rede. Schlgt man Lehrbcher aus Fachdisziplinen wie Psychiatrie, Klinische Psychologie, Sozi- arbeit, Kinderpsychiatrie, Heilpdagogik oder Psychotherapie auf, die vor 1998 erschienen sind, dann taucht Trauma oft nicht einmal im Sachregister auf. Praktiker dieser Disziplinen sind demgegenber tglich mit den Folgen trau- tischer Erfahrungen ihrer Klienten/Patienten konfrontiert. Weshalb fanden diese Erfahrungen keinen Eingang in den wissenschaft- chen Diskurs? Die Antwort liegt nahe, da Wissenschaftler dieser Disziplinen bis hin zu den Psychotherapeuten, den gleichen Abwehrmechanismen gegen Trauma unterliegen wie die Bevlkerung im allgemeinen, vor allem dem - chanismus der Opferbeschuldigung: selber schuld. Weshalb ging das Opfer einer Vergewaltigung gerade um diese Uhrzeit diesen Weg entlang? War das nicht vorherzusehen? Sind Opfer nicht auch generell mit verantwortlich oder zum- dest doch mitbeteiligt, an dem was ihnen angetan wurde? Sind sie nicht Teil eines sog. Tter-Opfer-Systems? So irrational die Lsung der Operbeschuldigung, die blaming-the-vict- solution auch ist, so fest scheint sie im magischen Denken derer verankert zu sein, die nicht betroffen sind, bisweilen sogar im magischen Denken der Opfer selbst. Von daher ist kaum verwunderlich, da auch der wissenschaftliche D- kurs von der blaming-the-victim-solution geprft war und oft noch ist. Wenn Traumatisierung nicht berhaupt ignoriert wird, dann mu das Opfer irgendwie doch mitverantwortlich sein oder wie in der Psychoanalyse das Trauma schon aus der frhen Kindheit stammen und/oder ihm eine problematische P- snlichkeitsstruktur zugrunde liegen. Nach dem sog.
- Illustratör: 21 schw-w Abb
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783531161297
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 225
- Utgivningsdatum: 2008-08-14
- Förlag: Springer VS