Quasi vivo

Lebendigkeit" ist der dominante Topos in Kunst und Kunstdiskurs der Frhen Neuzeit. Er ist durch ein Paradox gekennzeichnet, denn die Werke leben nur scheinbar. In der Faszinationskraft beinah lebendiger Werke spiegelt sich aber die Unmglichkeit, starre Grenzlinien zwischen tot und lebendig zu ziehen. Die Kunst erkundet hier experimentell, was auch die zeitgenssische Naturphilosophie beschftigt. Das Buch untersucht die bergnge zwischen lebendig und tot in Fallstudien, etwa zu frhen Grabmlern, anatomischen Darstellungen und skulpturaler Monochromie; zur Koloritgeschichte, Vasaris Teleologie, Michelangelos non-finito und Tizians Portrts. Es geht um Erotik, Geldtheorie, Augenglanz und Stilleben, um Bildgedichte, frstliche Triumpheinzge und Licht und Skulptur im Barock.