Querelles. Jahrbuch fr Frauenforschung 1998

Im Kontext der neuerlichen Debatten um Codierungen der Intimitt gewinnt der Begriff der Freundschaft gegenber tradierten Liebeskonzeptionen erhhte Aufmerksamkeit. Da eine Kulturge -schichte des Vertrauens bis heute nicht geschrieben wurde, ist der hier unternommene Versuch, die Sprachen der Freundschaft unter Frauen im 18. und 19. Jahrhundert zu erforschen, von aktueller Bedeutung. Die Beitrgerinnen des vorliegenden Bandes reflektieren im ersten Teil die soziokulturellen Grundlagen von Freundschaft. Ihnen geht es um Anstze eines Verstndnisses der Freundschaft zwischen Frauen, um Fragen nach deren moralphilosophischer Dimension sowie sozialpsychologischer Symptomatik. Die Autorinnen der folgenden Teile prsentieren literaturgeschichtliche Einzelstudien zur Poetisierung einer Sprache der Freundschaft in Romanen, zum freundschaftlichen Gesprch in Briefen, Lyrik und autobiographischen Texten u.a. bei Mme de Svign, Rahel Varnhagen, Caroline Schlegel, Karoline von Gnderrode, Bettina von Arnim, George Sand und Annette von Droste-Hlshoff. Neben einem themenbezogenen Rezensionsteil enthlt der Band Erstverffentlichungen von Stammbuchblttern und Briefen des 18. Jahrhunderts wie Sophie von La Roches sowie ein literarisches Forum mit bisher unverffentlichten Texten von Gegenwartsautorinnen.