Skönlitteratur
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"Ein kneht, der lag verborgen" - unumstrittene Parodie bei umstrittener Autoridentitt
Katharina Weber
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: 1,0, Universitt zu Kln (Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Das mittelalterliche Tagelied, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein kneht, der lag verborgen
Ein kneht, der lag verborgen,
b einer dirne er slief,
Unz f den liehten morgen.
der hirte lte rief:
"Wol f, lz z die hert!"
des erschrak diu dirne
und ir geselle wert.
Daz strou, daz muost er rmen
und von der lieben varn.
Er torste sich niht smen,
er nam si an den arn.
Daz hi, daz ob im lag,
daz ersach diu reine
f fliegen in den dag.
Davon si muoste erlachen,
ir sigen diu ougen zuo.
So suozze kunde er machen
in dem morgen fruo
Mit ir daz bettespil.
wer sach n geraete
ie friden m so vil!
Ein dreistrophiges Gedicht, mittelhochdeutsch. Zwei Liebende, die bei Tagesanbruch von einem wohlwollenden Vertrauten geweckt werden und daraufhin voneinander scheiden mssen. Ein klassisches mittelalterliches Tagelied - zumindest auf den ersten Blick. Denn das Liebespaar besteht nicht aus rter guot und minneclche vrouwe, wie es bei dieser Textgattung erwartet wrde, sondern aus kneht und dirne. Die Rolle der Wchterfigur wird von einem Hirten bernommen und die gesamte Handlung findet nicht - wie blich - in hfischen Gemchern, sondern zwischen Heu und Stroh in der Szenerie eines einfachen Stalls statt.
Wollte der Autor Steinmar die Problematik des auerehelichen Beisammenseins auch unter "einfachen Leuten" veranschaulichen? Oder will er sich gar lustig machen ber hfische Bruche und deren knstlerischer Verarbeitung? Wie ist dieses Gedicht aus dem Mittelalter unserer heutigen Zeit berliefert, und welche Person verbirgt sich hinter dem Namen Steinmar? In welcher Tradition steht dieses Gedicht und welche Publikumsreaktion sollte es hervorrufen?
Diese Fragen sollen im Folgenden durch eine formale und inhaltiche
Gedichtinterpretation sowie eine knappe Darstellung der Forschungsliteratur genauer bele
Ein kneht, der lag verborgen,
b einer dirne er slief,
Unz f den liehten morgen.
der hirte lte rief:
"Wol f, lz z die hert!"
des erschrak diu dirne
und ir geselle wert.
Daz strou, daz muost er rmen
und von der lieben varn.
Er torste sich niht smen,
er nam si an den arn.
Daz hi, daz ob im lag,
daz ersach diu reine
f fliegen in den dag.
Davon si muoste erlachen,
ir sigen diu ougen zuo.
So suozze kunde er machen
in dem morgen fruo
Mit ir daz bettespil.
wer sach n geraete
ie friden m so vil!
Ein dreistrophiges Gedicht, mittelhochdeutsch. Zwei Liebende, die bei Tagesanbruch von einem wohlwollenden Vertrauten geweckt werden und daraufhin voneinander scheiden mssen. Ein klassisches mittelalterliches Tagelied - zumindest auf den ersten Blick. Denn das Liebespaar besteht nicht aus rter guot und minneclche vrouwe, wie es bei dieser Textgattung erwartet wrde, sondern aus kneht und dirne. Die Rolle der Wchterfigur wird von einem Hirten bernommen und die gesamte Handlung findet nicht - wie blich - in hfischen Gemchern, sondern zwischen Heu und Stroh in der Szenerie eines einfachen Stalls statt.
Wollte der Autor Steinmar die Problematik des auerehelichen Beisammenseins auch unter "einfachen Leuten" veranschaulichen? Oder will er sich gar lustig machen ber hfische Bruche und deren knstlerischer Verarbeitung? Wie ist dieses Gedicht aus dem Mittelalter unserer heutigen Zeit berliefert, und welche Person verbirgt sich hinter dem Namen Steinmar? In welcher Tradition steht dieses Gedicht und welche Publikumsreaktion sollte es hervorrufen?
Diese Fragen sollen im Folgenden durch eine formale und inhaltiche
Gedichtinterpretation sowie eine knappe Darstellung der Forschungsliteratur genauer bele
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783640927937
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 28
- Utgivningsdatum: 2011-06-01
- Förlag: Grin Verlag