"Gelehrte Liebesnte" Lateinischer Petrarkismus der Frhen Neuzeit

Gegenstand ist die Rezeption eines genuin volkssprachigen literarischen Phnomens, des Petrarkismus, in derjenigen Literatur des 15. bis 17. Jahrhunderts, die in der lateinischen Gelehrtensprache verfasst ist. Whrend der Petrarkismus, d.h. das Dichten ber die Liebe in der Art des Francesco Petrarca (13041375), eines der wichtigsten Vertreter der frhen italienischen Literatur, fr die volkssprachigen Literaturen, insbesondere fr die italienische, franzsische, englische und deutsche, bereits grndlich erforscht worden ist, wurde die umfangreiche Liebesdichtung, die in dieser Zeit in petrarkistischer Manier auf Latein verfasst wurde, erst ansatzweise untersucht. Dieser Band ist der erste, in dem ausschlielich Texte, die zwischen dem 15. und dem 17. Jahhundert in verschiedenen europischen Sprachrumen (italienisch, franzsisch, englisch, deutsch, niederlndisch, polnisch, litauisch, schwedisch) auf Latein geschrieben wurden, im Hinblick darauf untersucht werden, wie in ihnen der Petrarkismus rezipiert, angeeignet, modifiziert, mit Elementen der antiken Literatur amalgamiert wird. Er ist also in die Erforschung der frhneuzeitlichen Statuskonkurrenz des gelehrten Latein mit den innovativen sthetischen Errungenschaften der vorlkssprachigen Literaturen einzuordnen und verfolgt einen dezidiert interdisziplinren Ansatz. Daher bedient er das Interesse sowohl der Vertreter der lateinischen Literatur als auch der Nationalliteraturen der Frhen Neuzeit.