"Thinspire me"

Unter dem Motto Pro-Ana treffen sich seit den spten 1990er Jahren vorwiegend junge Frauen im Internet, um gemeinsam magerschtig zu werden. Wissenschaftlich wurde das Phnomen bisher vor allem hinsichtlich seiner potentiellen Gefahren untersucht. Im Dunkeln blieb dabei, was Pro-Ana eigentlich ist, welche Handlungen im Zentrum des Phnomens stehen oder wie sich Pro-Ana plattformbergreifend strukturiert. Dabei ist von besonderem Interesse, wie das soziale Gefge der Teilnehmer*innen vor dem Hintergrund fast ausschlielich digital erfolgender Kommunikation dauerhaft bestehen kann. ber eine soziologische Websiteanalyse wird gezeigt, dass die Teilnehmer*innen die Online-Gemeinschaft in erster Linie als eine Motivationstechnik nutzen, die sie bei ihrem Vorhaben der drastischen Gewichtsreduktion untersttzt. Sie suchen diese auf, um sich in einer Art Parallelprojektierung wechselseitig zum Abnehmen zu inspirieren und zu motivieren: Ihre Gleichheit in Bezug auf Projektziele und -dokumentationen ermglicht es den Teilnehmer*innen, sich online etwa in Wettbewerben zu messen und einander als Gemeinschaft zu erfahren. Ihre Differenzen im Projektfortschritt bilden hingegen die Voraussetzung dafr, leuchtende Vorbilder unter ihren Mitstreiter*innen zu finden, die den Glauben an die Machbarkeit eines pro-anorektischen Gewichtsabnahmeprojekts in entscheidendem Mae sttzen.