Ratiolyrik

Wenn sich die adoleszenten Sinne zum Herzenbrand entznden, kann kein Gedankenguss Abbitte leisten - und weder vterlicher Geist noch mtterliches Blut sind dem hitzigen Reifungswillen gewachsen.

Der junge niedersterreichische Dichter Markus Teufel schafft in seinem Erstlingswerk eine kraftvolle Autonomie des lyrischen Bildes, das mit lebhafter Fantasie eine facettenreiche und tiefgrndige innere Welt zum Ausdruck bringt.

Seine "Ratiolyrik" wirkt und greift durch. Sie ruft verblichene Erinnerungen wach und lsst abyssische Quellen springen, deren Geder in die dunkelsten Schichten des Gemtes reichen: dort, wo es dem fabelhaften Knigreich der Trume und Gtter, dem wundersamen Weben der Natur oder schicksalstrchtiger Liebe verhaftet ist - fern von aller Sprachnot keimen in der Flle schmerzlichser Bilder ungewohnte Wirklichkeiten auf.

Poesie aus dem Rosengarten der Jugend, die ein Sichergeben an dstere Mchte gestattet, die gegenstndliches Rohmaterial erhellt, Gedankenexkurse und Aphoristisches ins Wort bannt und die jugendliche Gefhlswelt erforscht: Der Autor nennt jene Dinge der Welt, welche nur ein inneres Auge kraft des Wortes wahrnehmen kann - die Seele ist in ihnen aufgegangen!

Oder anders ausgedrckt: Jung sein heit, sich bereit zu whnen, wo man es noch nicht sein kann - und dort zu zgern, wo man es schon lange wre.