Rationalitt im Prozess kultureller Evolution

Die Autoren der Beitrge in diesem Band untersuchen - in einer Verknpfung wirtschafts-, sozial- und geisteswissenschaftlicher Sichtweisen - Bedingungen der Mglichkeit substantieller Rationalitt, d.h. tatschlicher Zweckmigkeit menschlichen Handelns, andererseits die heuristische Bedeutung einer Unterstellung subjektiver Rationalitt, also der Konsistenz menschlichen Denkens und Handelns. Ein Fazit: Was Menschen tun, ist abhngig vom Bild, das sie von Handlungsmglichkeiten und Handlungsfolgen haben. So steht und fllt die substantielle Rationalitt ihres Handelns mit der Rationalitt der Regeln, nach denen sie ein solches Bild erzeugen. Diese Regeln gewinnen substantielle Rationalitt allenfalls dann, wenn sie in Vorgngen kultureller Evolution auf Prfstnde selektierender Krfte gelangen. Was sich auf diesen Prfstnden bewhrt, wird fr viele einzelne verfgbar, wenn es, in Sprache gefasst, zum Inhalt kultureller Tradition wird. Dabei wird eine kulturelle Errungenschaft wohl nur zuverlssig mitteilbar, wenn eine Lesekultur den Leser zum Treuhnder tradierter Texte macht; eine Heuristik der Unterstellung subjektiver Rationalitt kann solche Lesekultur begrnden.