Recht, Staat und Verwaltung im klassischen Indien / The State, the Law, and Administration in Classical India

Trotz seiner Beschrnkung auf Recht, Staat und Verwaltung spiegelt der Band etwas von der Vielfalt der gegenwrtigen Forschung zur lteren indischen Geschichte wider. Dem hinduistischen Indien fehlt ja die indigene Historiographie. Das Gerst aus Fakten und Ideen hat man aus disparaten Quellen zusammenzusetzen - und fr lange Perioden, fr ganze Regionen fehlen auch die. Man ist auf beilufige Erwhnungen, auf Rituale, Sprachgeschichte, Dialektgeographie angewiesen. Deutlich spter setzt der breite Strom der mit grossem Prestige ausgestatteten Rechts- oder Moralliteratur ein, der - wiederum beilufig - ein in seinen Grundzgen kohrentes Bild vom Knigtum, von Recht und Staat vermittelt. Dessen Realitt ist jedoch immer wieder in Zweifel gezogen worden - nicht zuletzt durch die Texte selbst. Obwohl sie sich normierend geben, reden sie gelegentlich der Pluralitt, den Lokaltraditionen das Wort. Die seit dem Mittelalter reichlicher flieenden inschriftlichen Quellen zeigen dann auch regional unterschiedliche Systeme - kaum verwunderlich angesichts der Ausdehnung und kulturellen Vielfalt des Subkontinents. Dazu kommen Partikularrechte einzelner religiser Gruppen, nd die Akkulturation durch den sich ausbreitenden Hinduismus in mannigfachen Mischformen. All das dokumentiert den mhseligen Proze der Auseinandersetzung zwischen "Lokalbrauch" und der Begrifflichkeit der Orthodoxie.