Rechtsangleichung durch Richtlinien

Die Rechtsangleichung stellt eine der bedeutendsten Formen der Rechtsetzung in der EU dar. Dennoch bleibt die genaue Bedeutung dieses Rechtsetzungsmodus unklar. In seiner historisch fundierten Untersuchung zeigt Joel Herok, wie der seit den 1950er Jahren gefhrte Streit um das Wesen und das Legitimationssubjekt der europischen Rechtsordnung einen Prozess der Intensivierung der gemeinschaftlichen Rechtsetzung einleitete. In dessen Zuge erfolgten zunchst eine Annherung der Richtlinie an die unmittelbar geltende Verordnung und spter ein Bedeutungsverlust der Richtlinie zulasten derselben. Der Autor erkennt die Auflsung der ursprnglichen Konzeption der "Rechtsangleichung durch Richtlinien" als Grund dafr, weshalb heute nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, was unter Rechtsangleichung genau zu verstehen ist, und inwieweit die unionale Rechtsetzung bereits Zge einer staatsanalogen Gesetzgebung aufweist.