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Eine juristische Methodenlehre kann im 21. Jahrhundert nicht auf das nationale Recht beschrnkt bleiben. Gnter Hager analysiert deshalb die Rechtsmethoden in Europa vor dem Hintergrund eines gemeinsamen geistesgeschichtlichen Erbes. Im Mittelpunkt stehen die Interpretation von Gesetzen, die Anwendung von case law sowie die richterliche Rechtsfortbildung. Der Autor entfaltet die heute in Europa praktizierten Interpretationsmethoden sowie die Grundregeln des case law in ihrer historischen Genese. Hierbei zeigt sich die Antinomie zwischen richterlicher Bindung und richterlicher Freiheit. An zentralen Urteilen aus dem deutschen, franzsischen und englischen Recht entwickelt der Autor die Prinzipien der Rechtsfortbildung. Er zeigt dabei, dass sich Rechtsfortbildung in der Realitt bewhren und mit dem Rechtssystem harmonieren muss. Darber hinaus widmet er sich den methodischen Einflssen der Grund- und Menschenrechte sowie des Europarechts, die den richterlichen Entscheidungsspielraum weiter ausgedehnt haben. Erwgungen zu einer Theorie der Rechtsfindung schlieen die Studie ab. Hier ist die zentrale Frage, wie die wachsende Macht der Gerichte limitiert und brauchbare Ergebnisse gesichert werden knnen. Die These des Autors ist, dass objektive Metaregeln nicht weiterhelfen. Die Wahrung und Fortentwicklung des Rechts wurzeln vielmehr in der Persnlichkeit des Richters. Dieser muss zum einen ber die Tugend der juristischen Selbstbescheidung verfgen und zum anderen ber die Fhigkeit, die Rechtsfindung in einem dialektischen Prozess auf ihren letzten, zureichenden Grund sttzen zu knnen.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161498411
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 384
- Utgivningsdatum: 2009-04-15
- Förlag: Mohr Siebeck