Religiose Toleranz in Mittelhochdeutschen Religionsgesprachen

Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universitt Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der in Deutschland entbrannten Diskussion um religise Toleranz/Intoleranz angesichts der zunehmend religis pluralistischen Gesellschaft sowie mehr oder weniger friedlichem Aufeinandertreffen, in der Hauptsache von orientalischem und okzidentalischem Kulturraum, stehen auch Medivisten erneut vor dem Toleranzproblem" als einer historische Gre. Es gilt zu errtern, ob sich anhand mittelhochdeutscher und lateinischer Dichtungen Rckschlsse auf mittelalterliches Denken und damit auf das geistige Erbe des 21. Jh.s schlieen lassen. [...] Die hier vorgestellte Arbeit konzentriert sich auf die Religionsgesprche der "Silvesterlegende aus der Kaiserchronik". Im Mittelpunkt stehen die Fragen, ob das 11.-13. einen Spielraum fr von der christlich-katholischen Lehre abweichende Glaubensformen kannte, ob religis tolerantes Denken in mittelhochdeutschen Dichtungen dieses Zeitraumes allgemein und speziell in den Religionsgesprchen der fr diese Arbeit ausgewhlten Dichtung zu finden ist oder ob der Stempel Toleranz" zu schnell vergeben wird. Als Einfhrung in die Problematik betrachtet das erste Kapitel das Wortfeld Toleranz sowie die Bedeutungsvielfalt des Begriffes 'tolerantia' in mittelalterlichen Texten. Das darauf folgende (zweite) Kapitel betrachtet Modelle von Welt- und Fremddeutung im Mittelalter, um geistesgeschichtliche Anstze toleranten Denkens in mittelhochdeutschen Dichtungen erkennen zu knnen.