Filosofi & religion
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Religise Verfolgung als Fluchtgrund am Beispiel der kurdischen Yeziden
Eva Gnau
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Eine asylerhebliche Anerkennung religiser Fluchtmotive wird in Deutschland nur eingerumt, wenn das "religise Existenzminimum" im Herkunftsland gefhrdet ist. Nach langwierigen Asylverfahren wurde in den 1980er Jahren den ersten yezidischen Flchtlingen aus dem Herkunftsland Trkei ein Anspruch auf Asylschutz von deutschen Verwaltungsgerichten und mittels hchstrichterlicher Rechtsprechung zugesprochen. Das Yezidentum ist eine monotheistische Religion. Die Yezidi als Angehrige des Yezidentums sehen sich als doppelt Verfolgte, einmal hinsichtlich ihrer Religion, die sie als nicht aus dem Islam hervorgegangen beschreiben und hinsichtlich ihrer Ethnie als Kurden. Weltweit wird ihre Anzahl auf 800.000 geschtzt, ca. 40.000 leben in Deutschland. Die Zugehrigkeit zum Yezidentum erlangt ein Yezidi durch Geburt, eine Konvertierung ist daher ausgeschlossen. Aus der berlieferung in mndlicher Form resultieren unterschiedliche Glaubensinhalte und -praxen. Vor allem yezidische Laien-Glubige, die Muriden, wissen traditionell wenig ber die Inhalte ihrer Religion. Dies erschwert auch Entscheidern mit westlich-christlich geprgtem Religionsverstndnis in Asylverfahren den Zugang, sich ein einheitliches Bild yezidischer Religiositt zu machen und fhrt gleichsam dazu, dass Yeziden damit begonnen haben, in der Diasporasituation ihre Glaubensinhalte zu normieren. Am Beispiel der Yezidi wird aufgezeigt, wie die Angaben eines Flchtlings, wegen seiner Religion im Heimatland verfolgt zu werden, in deutschen Asylverfahren seit Annahme des Asylkompromisses bewertet werden.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783842857414
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 82
- Utgivningsdatum: 2011-04-07
- Förlag: Diplomica Verlag