Robert Mller

Robert Mller (1885-1924) bewegte sich im Zentrum der literarischen Wiener Moderne. Als er seinem Leben mit einem Pistolenschuss ein Ende setzte, hinterlie der Literat und Publizist ein Werk voller Widerschprche und extremer Positionen. Die Neuausgabe der Werke Robert Mllers wird mit diesem Band abgeschlossen. Er erschliet den Autor fr den literarisch interessierten Leser ebenso wie fr die Literaturwissenschaft. Der Spannungsbogen der Edition reicht von den Zeugnissen eines lange umstrittenen Aufenthaltes des jungen Robert Mller in New York bis hin zu einer Gedenkrede auf den Toten. Fr die Auseinandersetzung mit Mller liefert sie noch einmal neue Impulse. Die Arbeit als Reporter beim New Yorker Herold, die Grostadterfahrung, stellt sich in den privaten Briefen des Autors als biographisch entscheidende Prgephase dar. Vor allem in den Briefen an Ludwig Ficker und Ephraim Frisch kann man Mller erstmals auch mit geschftlichem Kalkl auf den Plan treten sehen, zahlreiche Briefe an Hermann Bahr, darunter ein deutlich antisemitisches Schreiben, erhellen ergnzend Mllers Positionen. Auf diese Weise wird ein Fenster fr einen sozialhistorischen Zugriff auf den Autor geffnet. Ideengeschichtlich schlielich knnen die antisemitischen Symptome der Texte Mllers aus der Perspektive dieses Bandes neu bewertet werden.