Romanisierung und Verbrderung

Wer im rmischen Reich einen Verein grnden wollte, hatte auf den ersten Blick keinen leichten Stand. Wiederholt erlieen Senat und Kaiser Gesetze, die alle Vereine pauschal verboten; mit Beginn des Prinzipats entstand zudem ein System, das die offizielle Genehmigung von Vereinen an ihre Ntzlichkeit fr das Gemeinwohl band. Und doch entstanden auf dem Territorium des rmischen Reiches in den drei Jahrhunderten zwischen Augustus und Diokletian (27 v. Chr. 284 n. Chr.) so viele Vereine wie danach wohl erst wieder am Beginn der Moderne. Dieser vermeintliche Widerspruch wirft grundlegende Fragen auf: nach dem Verhltnis zwischen Herrschaftsanspruch und Herrschaftswirklichkeit im rmischen Reich, nach der Bindekraft rechtlicher Normen, vor allem aber nach dem Verhltnis lokaler Akteure zu rmischen Vorstellungen von Organisation und Gesellschaft. Die vorliegende Studie zieht Material aus allen Teilen des Reiches heran, um die Stellung des Vereinswesens innerhalb der rmisch-imperialen Ordnung umfassend zu klren.