Ruberpistole

Wer lediglich auf dem Papier ttet, wird im wirklichen Leben wohl wesentlich seltener in die Verlegenheit kommen, einen Mord begehen zu wollen, was natrlich nur meine eigene Theorie ist. Darber hinaus habe ich beileibe feststellen drfen, dass es in zweierlei Hinsicht guttut, sich das Bse von den Knochen zu schreiben, denn man ist nach dem Tun und nach der Tat herzlich weniger blutdurstig und angriffslustig als vorher, und man hat zuhause nicht die elende Sauerei mit dem ganzen Blut oder mglicherweise erheblich Schlimmerem.

Ja, und auf die Frage hin, ob vielleicht doch gewisse ungute Gene dabei im Spiel sind, kann ich nur antworten, dass ich nicht wei, ob der Mensch von Natur aus gut oder bse ist. Fr mich steht jedenfalls fest, dass im Schatten eines vermeintlich guten Menschen immer auch ein Scheusal kauert. Zwar knnen wir es nicht an die Leine legen, aber zumindest einen desperaten Versuch unternehmen, mit unseren Dmonen in halbwegs friedlicher Koexistenz zu leben.

Nun dreht es sich hier nicht ausschlielich um Lyrik mit Ttungsabsicht oder um ein archaisches Hauen und Stechen zwischen Gut und Bse, hier promenieren Leserin und Leser durch die Flure einer ganz gewhnlichen Haftanstalt, sphen hoffentlich neugierig von einem Ufer des Verbrechens zum anderen hin und lassen sich bei passender Gelegenheit die eiskalte Laufmndung eines Revolvers an die Schlfe halten oder gar eine hanebchene Ruberpistole vor die Nase setzen. Und letztendlich geht es hier schlicht und einfach um das uraltbewhrte Mittel, einem allzu bellaunigen Sturmabend mit angemessener Gegenwehr zu begegnen.