Schicksal Und Schicksalslosigkeit in Imre Keresz' 'Roman Eines Schicksallosen'

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Universitt zu Kln (Institut fr deutsche Sprache und Literatur I), Veranstaltung: KZ- und Holocaustliteratur, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits der Titel von Imre Kertsz' Werk Roman eines Schicksallosen" wirft Fragen nach der Bedeutung des Schicksals im Leben des Menschen auf. Gleichzeitig verwirrt der Titel, gilt allgemein im heutigen Sprachgebrauch doch jedes Dasein als das Leben eines bestimmten Schicksals. Die Schicksallosigkeit und noch viel mehr die originale bersetzung des Romantitels aus dem Ungarischen Mensch ohne Schicksal" erschliet sich dem Leser nur schwer und mutet auf den ersten Blick wie ein Oxymoron an.
Wie soll menschliches Leben ohne Schicksal, also ohne einen persnlichen Lebensweg mglich sein? Diese - fr den Leser des Romans geradezu selbstverstndliche - Fragestellung ist durch eine bestimmte Sichtweise auf den Schicksalsbegriff motiviert, die sich Kertsz nicht zu Eigen macht. Bei der Betrachtung von Schicksallosigkeit wird daher zunchst die traditionelle Vorstellung von Schicksal" ebenso Eingang finden mssen wie die Umdeutung, die der Begriff bei Imre Kertsz erfhrt.
Dazu werden neben dem Roman eines Schicksallosen" auch das Galeerentagebuch", eine Sammlung von Tagebucheintrgen des Autors, die die Grundberlegungen beim Schreiben des Romans eines Schicksallosen" dokumentieren, und ein weiterer Roman, Kaddisch fr ein nicht geborenes Kind," herangezogen.
Die Person und der Lebensweg des Autors, ebenso wie die Tatsache, dass die Hauptfigur des Romans zweifellos autobiographische Zge in sich trgt - muss doch das Ich des Romans den selben Weg gehen [...], den sein Verfasser ging" - lassen Schicksal und Schicksallosigkeit zum Zentralbegriff fr das Verstndnis Kertsz' von der Vernichtung der europischen Juden werden. Die Verknpfung vom Holocaust mit den Vorstellungen des Autors vom Schi