Sein und Nichts

Mit dem vorliegenden Werk schliet Lorenz B. Puntel seine Seinstrilogie ab; die beiden vorherigen Bnde sind unter dem Titel Struktur und Sein (2006) und Sein und Gott (2010) erschienen. Der neue Band fhrt das in den anderen Bnden nur inchoativ formulierte gesamtsystematische philosophische Programm aus. Lorenz B. Puntel betrachtet das Thema Sein und Nichts als das ursprngliche Thema der Philosophie und stellt darber eine umfassende Theorie auf. Diese Theorie nennt er Seinstheorie ; sie besteht aus den beiden Subtheorien: Ontologie als Theorie (des Seins) der Seienden und Einailogie als Theorie des Seins selbst oder als solchen. Ausgangspunkt ist die von Heidegger eingefhrte "ontologische Differenz", die Unterscheidung von Sein und Seienden. In eingehenden, auf den einschlgigen Originaltexten der wichtigsten Philosophen basierenden Ausfhrungen wird der Nachweis gefhrt, dass der in der Philosophiegeschichte feststellbare Grundmangel in der hufigen totalen und in sehr wenigen Fllen partiellen Ignorierung der groen Seinsfrage besteht; nirgends wird diese in adquater Weise thematisiert. In Teil II arbeitet der Autor die Grundzge sowohl der allgemeinen Ontologie als auch der Einailogie heraus. Zwei grundlegende Thesen werden bewiesen: die Mglichkeit des relativen Nichts, d. h. des Verschwindens aller Seienden auf der Basis ihrer Kontingenz, und die Unmglichkeit des absoluten Nichts, d. h. des Verschwindens des Seins selbst auf der Basis seines notwendigen Status. Gezeigt wird schlielich, dass dem Sein selbst eine geistige Verfasstheit innewohnt, die aus Intelligenz/Denken, Wille und Freiheit besteht, womit die Mglichkeit erffnet wird, dass das notwendige geistig verfasste und damit freie Sein sich weiter offenbaren kann. Dem nachzugehen, setzt aber eine grundlegende methodische und thematische Zsur voraus.