Selbstbewegung und Lebendigkeit

"Welche ist die Definition dessen, was den Namen 'Seele' trgt? Haben wir eine andere als die eben angegebene: 'die Bewegung, die sich selbst bewegen kann'?" (Lg. 895e). Die Seele gewinnt als Prinzip der Selbstbewegung und der Lebendigkeit in Platons Sptwerk und infolgedessen auch im Platonismus eine tragende Bedeutung. Ihre Verknpfung mit dem Bewegungsursprung und der Unsterblichkeit weist ihr eine Mittlerfunktion zwischen dem intelligiblen und dem wahrnehmbaren Kosmos zu. Dieser Kongressband, der die gesammelten Beitrge einer im Oktober 2014 in Salerno organisierten Tagung enthlt, widmet sich somit einem der zentralen Desiderate der Platonforschung: Ein adquates Verstndnis von Platons Begriff der Seele und ihres Verhltnisses zum nous, ihrer Definition als Selbstbewegung und ihre Verknpfung mit der Lebendigkeit ist von groer Bedeutung fr eine kohrente Gesamtinterpretation von Platons Sptwerk, die auch die lange vernachlssigten Nomoi integriert. Die Autoren des Bandes beschftigen sich mit der Frage nach der Seele mit Blick auf ihre Verbindung zur intelligiblen Welt, ihre Erkenntnisfunktion, ihre kosmische und ihre politisch-soziale Dimension sowie aus der Sicht der Rezeption der Thematik in der Antike und Moderne.