Self-Tracking im Alltag

Digitale Selbstvermessungsangebote wie Schrittzhler, Ernhrungs-Apps oder Sport-Tracker machen den Krper als Objekt von Daten, Zahlen oder Graphen sichtbar. So bieten sie ihren Nutzer*innen laufend Anlsse, eigene Gewohnheiten, Ziele und Leistungen zu evaluieren und selbstbestimmt zu intervenieren. Diese qualitative Aneignungsstudie beschftigt sich mit der Frage, in welcher Wechselwirkung diese Objektivierung des Krpers zum Krperselbstbild und Wohlbefinden der Nutzer*innen steht. Praktiken der digitalen Selbstvermessung werden im alltglichen Gebrauch fester Bestandteil etablierter Krperpraktiken und Medienrepertoires, beeinflussen diese durch ihre spezifischen Potenziale aber auch nachhaltig. Die Integration in lebensweltliche Gewohnheiten wird als individueller Balanceakt nachgezeichnet, bei dem die oft mit solchen Angeboten verbundenen Verheiungen der Kontrolle und Selbstermchtigung eng mit Gefhlen des Erwartungsdrucks oder der Insuffizienz verbunden sind. Die vielfltigenAneignungsweisen sowie deren Konsequenzen fr das Wohlbefinden werden schlielich in einer Typologie zusammengefhrt, um so den Blick auf die individuellen Kompetenzen zu lenken, die zu disruptiven oder protektiven Momenten der Mediennutzung beitragen knnen.