Sexualmoral und Zeitgeist im 19. und 20. Jahrhundert

Niemals, so kann man fast allen Beitrgen dieses Buches entnehmen, hat "der Staat" den Begriff der Sexualmoral anders als unter dem Gesichtspunkt von Zeugung und Geburt gesehen. Nirgendwo ist die bereinstimmung zwischen Kirche und Staat enger, und immer wurden abweichende Meinungen, zumeist zum Problem der Abtreibung, sowohl von staatlicher wie kirchlicher Seite bekmpft - einmal mehr, einmal weniger. Was Sexualitt darf und was sie nicht darf, unterliegt in der "amtlichen" Beurteilung einer ganz erstaunlichen historischen Kontinuitt. Eben deswegen ist daran zu zweifeln, ob wir "modernen" Menschen, die wir in einem demokratischen Gemeinwesen selbst fr das Denken und Handeln der uns "Regierenden" verantwortlich sind, soviel "aufgeklrter" sind als die Generationen vor uns. Das Buch beschreibt die Entwicklung der Sexualmoral in den letzten beiden Jahrhunderten bis zum heutigen Stand, der nicht zuletzt deutlich wird in der Diskussion um den 218.