Sicherheit und Entwicklung in der Weltgesellschaft

Die gegenwrtige Berichterstattung ber das Afghanistanengagement der west- chen Staatengemeinschaft ist von Ratlosigkeit geprgt. Ein Sieg ber das inter- tional operierende Terrornetzwerk al Qaida ist ebenso wenig
in Sicht wie eine vollstndige Marginalisierung der Taliban. Auch die Bemhungen um den A- bau eines demokratischen Staates zeitigen keine nachhaltigen Erfolge. Ganz im Gegenteil ist die Situation in Afghanistan von wachsender
Instabilitt und - nehmender Gewalt, auch und vor allem gegen die internationalen Einsatzkrfte, geprgt. Somit hat die Afghanistan-Mission bislang weder einen nennenswerten Zuwachs an Sicherheit gebracht noch an Entwicklung.
In der ffentlichen und verffentlichten Meinung der westlichen Entsendestaaten, aber auch im wiss- schaftlichen Diskurs mehrt sich folglich die Kritik an diesem Einsatz. Die Re- tionen auf die scheinbar ausweglose Situation
changieren zwischen der For- rung nach Truppenabzug auf der einen und der Forderung nach einer Aufs- ckung des Engagements auf der anderen Seite. Beide Lsungsanstze greifen jedoch zu kurz, weil sie die Antwort schuldig
bleiben, was sie zur Lsung der Probleme vor Ort mitsamt ihren sicherheitspolitischen Implikationen fr die westliche Staatengemeinschaft beitragen wollen. Geht es berhaupt um ein Mehr oder ein Weniger des bisherigen
Engagements? Wo liegt der Kern der Proble- tik? Diese Frage liegt dem vorliegenden Buch von Florian Khn zugrunde. Das Erkenntnisinteresse geht jedoch ber den Fall Afghanistan' hinaus. Es ist gru- stzlicher Natur und zielt
auf die strukturellen Grnde fr die Defizite westlicher Interventionspolitik.