So klein, und doch so stark - Tagebuch eines viel zu fruh geborenen Babys

Es sind noch vier Tage bis zur "offiziellen Lebensfhigkeit" unseres ungeborenen Sohnes. Die rzte erhhen nochmals die Dosis der Wehenhemmer, doch die von der Hebamme gerufene Oberrztin meint lediglich: "Da ist jetzt nichts mehr aufzuhalten!" Ich drcke viermal, fnfmal und dann flutscht der Winzling auch schon in seiner kompletten Fruchtblase aus mir heraus. Sie ist noch nicht einmal geplatzt. Wie klein er ist! Im Kreisaal ist es mucksmuschenstill. Alle warten darauf, ob Elias die Kraft und den Willen zum Leben hat. Die Welt scheint in diesem Moment vllig still zu stehen. Doch dann geschieht das eigentlich Unmgliche: Elias bewegt die kleinen rmchen und Beinchen und gibt einen leisen, qukenden Laut von sich. *** Dies ist die Geschichte von Elias, geboren in der 24. Schwangerschaftswoche. Seine Mutter Nina Pfister (28) hat schon bald nach der viel zu frhen Geburt damit begonnen, ihre Erfahrungen aufzuschreiben. Als Erinnerung fr sich selbst, als Mutmacher fr andere Betroffene und als Danksagung an das Leben. Ninas Erzhlungen, Briefe und Tagebucheintrge sind Zeugnis dafr, wie wichtig es ist, in den Stunden der Ungewissheit und des Zweifels ein familires und freundschaftliches Netzwerk um sich zu wissen, das einen auffngt. Der kleine Elias ist heute ein aufgeweckter Junge, dem man seine Frhgeburt kaum noch anmerkt. Whrend der Arbeit an diesem Buch war Nina erneut schwanger. Elias' kerngesunde Schwester Lara kam am errechneten Geburtstermin zu Hause zur Welt.