Sonderziehungsrechte

Der amerikanische US-Dollar (USD) ist gegenwrtig die dominierende Whrung in der globalisierten Weltwirtschaft. 80% aller Transaktionen auf den globalen Finanzmrkten werden in USD vollzogen. Zudem sind die weltweiten Whrungsreserven zu etwa zwei Dritteln in US-Dollar denominiert. Er ist damit zur weltweiten Leitwhrung geworden. Die Emission einer Leitwhrung durch einen einzelnen Staat fhrt dazu, dass dieses Leit- und Reservewhrungsland ein Zahlungsbilanzdefizit aufbaut, wenn es den Rest der Welt (RdW) mit ausreichend Liquiditt versorgt. Die Folgen davon sind die in den letzten Jahren angestiegenen globalen Ungleichgewichte der Zahlungsbilanzen sowie ein rascher Anstieg an Whrungsreserven. Dieser Zusammenhang wird in der vorliegenden Arbeit als das Reservewhrungsland-Problem bezeichnet. Durch die 2008 aufgekommene Finanzmarktkrise kamen Forderungen auf alle Regularien, die fr die globalen Finanzmrkte von Bedeutung sind, zu berprfen.
Als Basis einer Reform knnten die vom Internationalen Whrungsfonds (IWF) emittierten Sonderziehungsrechte dienen. Vorschlge dieser Art sind keineswegs neu. Bereits John Maynard Keynes hatte in den 1940er Jahren die Vorstellung einer internationalen Verrechnungseinheit gehabt, die im Laufe der Reformdiskussion immer wieder aufgegriffen wurde. Die bereits erwhnten Ungleichgewichte lassen die Vorschlge Keynes' aktueller denn je erscheinen. Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, ob der Reformvorschlag - nmlich die SZR aufzuwerten - das Potential besitzt, das vorhandene Ungleichgewicht aufzulsen und damit das Reservewhrungsland-Problem zu beheben.
Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Darstellung, Untersuchung und Bewertung eines Whrungssystems, indem Sonderziehungsrechten eine grere Bedeutung zukommt. Dabei steht die gesamtwirtschaftliche Sicht im Vordergrund und nicht die Analyse der politischen Realisierbarkeit.