Souvernitt und Legitimitt von Herrschaftsgewalt

Die dauerhafte Existenz einer Staats- bzw. Herrschaftsgewalt hngt davon ab, ob sie Souvernitt und Legitimitt fr sich beanspruchen kann. Utz Schliesky zeichnet die Entwicklung dieser Zentralbegriffe der Staatslehre und des Staatsrechts seit dem Mittelalter nach und berprft, inwieweit ihre heutige Fassung geeignet ist, den Herausforderungen durch die europische Integration und auch durch innerstaatliche Entwicklungen zu gengen. Die in Zeiten des staatsrechtlichen Positivismus und einer anderen Verfassungsordnung am Vorbild des modernen Nationalstaates entwickelten Konzepte fr Souvernitt und Legitimitt sind weder europatauglich noch knnen sie vielfltige Verzahnungen zwischen Herrschaftstrgern und Gesellschaft erklren. Aus Sicht der berkommenen Konzeptionen der Staats(rechts)lehre lassen sich insoweit nur "Auflsungserscheinungen" konstatieren. Um der pluralistischen Struktur der Herrschaftsgewalten und der Legitimationssubjekte gerecht werden zu knnen, ist eine Weiterentwicklung der Begriffe "Souvernitt" und "Legitimitt" erforderlich. Auf der Grundlage der historischen Entwicklung und der praktischen Herausforderungen an Staatslehre und Staatsrecht entwirft Utz Schliesky ein System gemeinsamer Souvernitt der im europischen Mehrebenensystem existenten Herrschaftsgewalten sowie ein normatives Konzept pluraler demokratischer Legitimation.