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Es ist wahrscheinlich, dass die Lektre dieses Buchs die Leser und Leserinnen zunchst enttuscht. Diese Einschtzung ergibt sich aus Mutmaungen ber die Wahrnehmung des Begriffs "Soziale Probleme". Er stimmt uns auf Alltgliches ein. Soziale Probleme sind Themen der Zeitungen, des Fernsehens, des Radios. Ihren Mitteilungen entnehmen wir z. B. , dass Armut und Kriminalitt zugenommen haben, dass sich der Alkoholismus verbreitet. Von alledem wissen wir etwas, wir haben Vorstellungen ber die Ursa chen dieser Probleme, vielleicht auch Vorschlge zu deren L sung. Wir interessieren uns rur diese Dinge. Hin und wieder wol len wir mehr wissen. Armut z. B. gilt als eine der Ursachen von Kriminalitt. Aber worin genau besteht dieser Zusammenhang? Oder: Ist Alkoholismus noch wesentlich "Elendsalkoholismus" oder eher schon "Wohlstandsalkoholismus"? Fragen dieser Art beantwortet dieses Buch nicht. Es geht viel mehr um das Gemeinsame dessen, was wir soziale Probleme nen nen. Nur am Rande sind damit begriffliche Abstraktionen gemeint. Gefragt wird eher nach den Umstnden, unter denen Phnomene als soziale Probleme verstanden werden. Dieses Fragen folgt nicht den Profilierungsneigungen einer noch jungen speziellen Soziologie. Der Gegenstand legt es nahe. Ant worten auf noch so intensives Fragen nach den Umstnden, unter denen soziale Probleme entstehen, auf das Fragen nach den Ursa chen von Armut, Kriminalitt und Alkoholismus etwa, wrden ja nichts darber sagen, warum diese Phnomene als problematisch, eben als soziale Probleme gelten. Dieses Fragen nimmt das Prob lematische dieser Phnomene als gegeben hin.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783531136684
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 217
- Utgivningsdatum: 2002-08-01
- Förlag: Springer VS