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Adolf Frise, der bekannte Journalist, Kritiker und Herausgeber der Werke Robert Musils, wurde am 29. Mai 1910 in Euskirchen (Rheinland) geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Munchen, Berlin und Heidelberg. Sein Studium schloss er 1932 mit der Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg ab. Danach lebte er in Berlin, wo er als freier Mitarbeiter der Vossischen und der Frankfurter Zeitung, der Neuen Rundschau, der Literatur und der Tat literarische Essays und Erzahlungen schrieb. In diese Zeit fielen die entscheidenden Begegnungen mit bekannten Schriftstellern wie Hans Carossa, Gottfried Benn und Robert Musil. Der erste Briefwechsel mit Robert Musil geht auf den Januar 1931 zuruck. Im Dezember des gleichen Jahres erschien seine Besprechung des Mann ohne Eigenschaften und im Juni 1933 die zweite uber die weitere Folge des Romans. Im April 1935 veroeffentlichte er das Essay Robert Musil oder vom Grenzschicksal der Kunst. Zu Kriegsbeginn wurde er standiger Mitarbeiter der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Berlin und nach seiner Einberufung zum Militar war er bis zum Kriegsende Nachrichtensoldat. Ab 1946 arbeitete er als Redakteur bei verschiedenen Zeitungen (Hamburger Allgemeine Zeitung, Die Zeit, Handelsblatt) und von 1956 bis zu seiner Pensionierung war er beim Hessischen Rundfunk Frankfurt (Abendstudio und Kulturelles Wort). Seine Auslandaufenthalte in England und in der Schweiz im Jahre 1947 regten ihn zu seiner ersten literarischen Veroeffentlichung an, die 1948 unter dem Titel Die Reise ins Ausland erschien. Im Herbst 1950 widmete er Carl J. Burckhardt eine Monographie. Dies war die erste Darstellung von Leben und Werk des bedeutenden Schweizers. In dieser Zeit begann auch seine Tatigkeit als Herausgeber der Werke Robert Musils. Es ist wesentlich der engagierten Herausgeberarbeit Adolf Frises zu verdanken, dass Robert Musils schriftstellerische Bedeutung erneut in die literaturwissenschaftliche Debatte einfloss und dass sein Gesamtwerk heute einen gebuhrenden Platz in der europaischen Moderne neben James Joyce, Marcel Proust und Franz Kafka einnimmt. Daneben blieb Adolf Frise seiner eigenen schriftstellerischen Tatigkeit treu. Diese fand ihren Niederschlag in der Veroeffentlichung des Reise-Journal (1967), den drei Stucken Nachts, Katharinas Gast, Andreas (1986-1988) und den Romanen Der Beginn der Vergangenheit (1990) und Johanna (1997). Zwei seiner Theaterstucke wurden im Staatstheater Braunschweig uraufgefuhrt (Nachts und Andreas). Seine Reiseberichte, seine Kritiken sowie sein Einsatz fur Robert Musil brachten ihm hoechste Anerkennung im In- und Ausland. Im Juni 1979 wurde Adolf Frise zum Ehrenprasidenten der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft gewahlt. Die hier vorgestellten Texte Adolf Frises gehen bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts zuruck. Die Palette seiner Themen ist vielseitig und beeindruckend: die stimmungsvollen Impressionen in den Berliner Begegnungen, die Sachlichkeit der journalistischen Arbeiten, die nuancenreichen Beschreibungen Deutschlands nach der Stunde Null und die Reiseberichte kurz nach dem Krieg uber England, die Schweiz, Spanien und die USA. Hinzu kommen Berichte uber unterschiedliche internationale Kongresse, in denen Frise vor allem soziale und psychologische Verhaltensmuster hervorhebt. Dasselbe gilt auch fur seine Schilderungen uber Begegnungen mit literarischen Exponenten seiner Zeit. Naturlich finden sich auch hier immer wieder grundlegende Analysen und Einschatzungen zum Werk Robert Musils. Der vorliegende Band schliesst mit einer Auswahl von Erzahlungen, welche die Gabe Adolf Frises unterstreichen, die Welt nicht nur als Beobachter wahrzunehmen,
- Illustratör: 1 Abbildungen
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783906758503
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 443
- Utgivningsdatum: 2001-01-01
- Förlag: Verlag Peter Lang