Sprache und Kognition

Ist unser Denken und somit die Weltsicht fr alle Menschen gleich oder sprachspezifisch? Auf diese uralte Fragestellung, der bereits Wilhelm von Humboldt nachgegangen ist, gibt dieses Buch eine eindeutig bejahende Antwort: Unsere Weltanschauung wird durch die Grammatik der eigenen Muttersprache(n) geprgt, sodass Menschen Ereignisse sprachspezifisch wahrnehmen, versprachlichen und auch erinnern. Diese grundlegenden Erkenntnisse sind durch den hier gewhlten experimentellen Zugang psycholinguistischer Methoden (z.B. Eye-Tracking) erstmalig mglich. Der Einfluss von Sprache auf Kognition erweist sich darber hinaus fr Sprachkontakt als extrem relevant. Infolge des ber Jahrhunderte andauernden Sprachkontakts zwischen dem Deutschen und Tschechischen hat sich das Aspekt-System des Tschechischen dahingehend gendert, dass die Ereigniskonzeptualisierung im Tschechischen wie im Deutschen verluft und das Tschechische sich systematisch von anderen ost- und westslawischen Sprachen absetzt.