Stifters "Nachsommer"

Im ersten Teil der Studie wird das Bild der Nachsommer-Landschaft nach Lukacs' Gedanken in der Theorie des Romans in seinen Details interpretiert als Objektivation brgerlicher Innerlichkeit. Die Stilisierung von Natur und Agrargesellschaft zum Bild der Nachsommer-Landschaft ermglicht die zeitliche und rumliche Ferne von agrarischer Gesellschaft zu stdtischer, d.i. wesentlich brgerlicher, durch welche jene zur Form des dort Entbehrten werden kann. Die Konventionalitt und Blsse der Liebe ist als Index der gesellschaftlichen Impotenz des Brgertums und seiner damit als Entsagungsphnomen in Zusammenhang stehenden Prderie interpretiert. Diese Impotenz, die eins ist mit der Macht der gesellschaftlichen Verhltnisse, an die Sexualitt entauliert ist, erzwingt zugleich von dem utopischen Bild der Liebe den Mangel ihrer sinnlichen Konkretion. Der Zusammenhang ist des nheren im zweiten Teil der Studie entfaltet. Die Interpretation der im Roman dargestellten Sozialverhltnisse rekurriert auf die Agrarverhltnisse sterreichs im Vormrz, in dessen Epoche der Roman rckwrtsschauend angesiedelt ist. Ihr gilt der dritte Teil der Studie.