Strategien indigener Ressourcennutzung auf Borneo

Holzeinschlag, lpalmplantagen und Bergbau haben in den letzten dreiig Jahren den Tieflandregenwald Ost-Kalimantans auf wenige Schutzgebiete reduziert. Neben einer einmaligen biologischen Artenvielfalt gingen damit auch unzhlige Waldgrten indigener Gemeinschaften unwiederbringlich verloren. Dabei sind gerade diese, ber Jahrhunderte etablierten Agro-Forst-Systeme vielleicht eine wesentliche Antwort auf die immer drngendere Frage nach integrierten, nachhaltigen Landnutzungssystemen. Diese Fallstudie beschreibt die berlebensstrategien in einem Dayak Benuaq Dorf ber einen Zeitraum von zwanzig Jahren. Die eigentliche Kernstudie (1996-1999) wurde ergnzt durch zahlreiche Besuche des Autors zwischen 1988 und 2008. Heraus kommt dabei ein berraschendes Bild, das die Dayak Benuaq als geschickte Strategen des berlebens zeigt. Angesichts einer komplexen Umwelt mit meist unvorhersehbaren Ereignissen schaffen es die Benuaq, ihre Subsistenz zu sichern und, durch geschickte Nutzung marktwirtschaftlicher Mglichkeiten, wichtiges Zusatzeinkommen zu erzielen. Dabei wenden sie Prinzipien der Diversifizierung und Risikostreuung an, die beispielhaft sind fr knftige Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels.