Strategische Interaktion in der Haushaltspolitik

In parlamentarischen Regierungssystemen stehen bei haushaltspolitischen Konflikten auf der einen Seite die Ausgabenminister. In ihren Geschftsbereichen spielen die Ausgaben eine merklich grere Rolle als die Einnahmen. Sie besitzen daher unabhngig vom Umweltzustand ihrer Geschftsbereiche den Anreiz, stets ein greres Budget einzufordern. Ihnen gegenber stehen mit einem politikbereichsbergreifenden Interesse der Finanzminister und der Regierungschef. Whrend der Finanzminister blicherweise der Rationalitt des Haushaltsausgleichs folgt, orientiert sich aber letzterer vermutlich am Erfolg der gesamten Regierungsarbeit. In diesem Buch wird nunmehr das Handeln von jedem Ausgabenminister, des als Kassenwart erscheinenden Finanzministers und des Regierungschefs modelliert. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Forschungsfrage, inwieweit die Interaktion der drei Akteure die bereichsspezifischen Ausgaben in den Budgets der deutschen Lnder beeinflusst.