The Lyre of Orpheus. Nick Caves Abgesang auf den Orpheus-Mythos

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,0, Universitt Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: So viel Orpheus war nie" , lautet die berschrift von Christine Mundt-Espins einleitenden Vorbemerkungen in der von ihr herausgegebenen Monografie Blick auf Oprheus - 2500 Jahre europischer Rezeptionsgeschichte eines antiken Mythos": Kaum eine Figur der griechisch-rmischen Mythologie hat eine Rezeptionsgeschichte aufzuweisen, die hinsichtlich Dauer, Kontinuitt, Menge, geographischer Streuung und Variantenreichtum derjenigen des Orpheus gleichkme" , so Mundt-Espin weiter. Ob nun im Bereich der mythischen Literatur, wo der Ursprung des Orpheus liegt, ber die bildende Kunst, wo Albrecht Drer den Tod des Orpheus 1494 bereits handzeichnerisch verarbeitete, ber die Oper, welche im Jahre 1607, mit Monteverdis Orfeo" begrndet wurde , hin zu zeitgenssischen Musikproduktionen, wie Ballett- und Tanztheaterproduktionen, Instrumentalstcke (z. T. mit Gesang) unterschiedlichsten Charakters, Musicals und verschiedenste Ausformulierungen der Rock- und Popmusik" ; der Mythos des Orpheus ist heutzutage prominenter denn je.
Doch whrend Mattusek einerseits erklrt, die Bezugnahme auf den Mythenstoff - bspw. in der Industrial-Metal-Produktion Orpheus" von Umbah, dem Game-Soundtrack Descent of Oprheus" von Above the Garage oder der Trance-Variante Orpheus Symphony No.2" von Neil Duddridge - vollziehe sich im Modus einer von der berlieferung unverstellten Reaktivierung der archaischen Potentiale", postuliert er andererseits, dass es ein Beispiel der jngeren, orphischen Rezeptionsgeschichte gibt, welches antithetisch operiert und den Mythos nicht unverstellt reaktiviert, sondern quasi umzukehren versucht, nmlich Nick Cave and the Bad Seeds The Lyre of Orpheus" .

Die vorliegende Arbeit setzt an diese These an, welche im Folgenden weitergehend untersucht werden soll. Dabei wird einleitend, als theoretische Unterftterung, de