bokomslag Totenstätte - Städteleben

Totenstätte - Städteleben

Karen Koschnick

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  • 772 sidor
  • 2024
Schon im 18. Jahrhundert war über den Friedhof der idealen Stadt philosophiert worden und oft erinnern die Gräberzeilen an die Straßenzüge einer Stadt, gesäumt von ewigen oder temporären Wohnstätten. Damit offenbaren sich Referenzen und Spiegelungen lebensweltlicher, städtischer Strukturen in den Spuren der Totenstädte. Das Grabmal weist den Toten einen festen Ort der Erinnerung zu. Dessen architektonische und gestalterische Umsetzung eröffnet einen Blick auf den epochenspezifischen Umgang mit dem Tod und den Toten, da die Bestattungs- und Trauerkultur in enger Beziehung zur jeweiligen Gesellschaftsstruktur steht und jedes Grab seine Identität hat, hinter der ein Toter sowie Eigentümer stehen, die sich darum kümmern, dass die Substanz erhalten und das Erscheinungsbild bewahrt wird.Die in der Gesellschaft vorherrschenden, zeitgebundenen Vorstellungen von Kunst, Familie, Herkunft, Selbstverständnis, Geschlechterrollen, Körperidealen, Prestige, Bildung und Glaube sowie Abschied und Gedenken, Jenseits und Diesseits offenbaren und kumulieren sich in den Grabanlagen. Die Sepulkralkultur steht also in engem Zusammenhang mit der Alltagskultur, und Lebensbereiche wie Medizin, Technik, Politik, Wirtschaft und Religion greifen in die sepulkrale Gestaltung ein. Sowohl die Grabplastiken als auch die Grabarchitektur resultieren aus diesen Schnittmengen, werden aus ihnen heraus gespeist, aber auch beurteilt. So legte die Medizin unter anderem durch ihre hygienisch motivierten Vorgaben die Größe und die Abstände der Gräber fest. Die Kunstauffassung der Zeit prägte die Ausführung und Gestaltung derselben. Die Religionszugehörigkeit bestimmte die sichtbare Symbolik, setzte Maßstäbe in der Abfassung der Inschriftentexte und entschied über die Ausführung der Grabmalsplastiken. Die Alltagskultur prägte das Bedürfnis der Repräsentation: Dieses stand aber in einem gewissen Gegensatz zum Bedürfnis nach Intimität und Privatheit, das sich in der Abgrenzung nach außen äußerte. Auch dieser intentionale Konflikt drückte sich in der jeweiligen sepulkralen Gestaltung aus. Die Lebenswelten der Menschen, deren Vorstellungen und Probleme spiegeln sich auf dem Friedhof wider. Räumlich und zeitlich fokussiert auf drei in ihrer Struktur ganz unterschiedliche Friedhöfe - den Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin, den Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg und den Tolkewitzer Urnenhain in Dresden - tritt die Autorin als künstlerisch Forschende heran. Der Schwerpunkt des schriftlichen Teils liegt, neben der Untersuchung der Zusammenhänge von Stadt- und Friedhofsraum des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts, auf der Auswahl und Analyse der einzelnen Grabmale als sichtbaren Zeichen der Vergangenheit sowie als bis heute gleichsam lebendigen Zeugnissen ihrer Zeit. Räumlich und zeitlich fokussiert auf drei in ihrer Struktur ganz unterschiedliche Friedhöfe - den Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin, den Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg und den Tolkewitzer Urnenhain in Dresden - tritt die Autorin als künstlerisch Forschende heran. Der Schwerpunkt des schriftlichen Teils liegt, neben der Untersuchung der Zusammenhänge von Stadt- und Friedhofsraum des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts, auf der Auswahl und Analyse der einzelnen Grabmale als sichtbaren Zeichen der Vergangenheit sowie als bis heute gleichsam lebendigen Zeugnissen ihrer Zeit. Die Auswahl der drei Friedhöfe erfolgte vor allen in Hinblick auf ihre Erleb- und Wahrnehmbarkeit vor Ort und folgte dem Gedanken, dass durch die Aufbereitung von zusätzlichen Einzelheiten zur Zeit und zu den einzelnen Grabmalen ein umfassendes Verständnis für diese Zeit erwachsen kann. Denn die Grabmale erweisen sich als Symbole des Totenreiches und als Spiegel der einstigen Lebenswelt. Die seinerzeit gelebte Trauerkultur verdeutlicht in der Einbettung des Einzelnen ihre sinnstiftende Wirkung. Daraus ergeben sich kulturwissenschaftlich-soziologischen Fragestellungen: Besitzt der Totenkult jener Zeit für die Gegenwärtigen noch eine, wenn ja: welche
  • Författare: Karen Koschnick
  • Illustratör: Referenzbilder im Bildband
  • Format: hardback
  • ISBN: 9783943897814
  • Språk: Tyska
  • Antal sidor: 772
  • Utgivningsdatum: 2024-12-30
  • Förlag: Robert Heinen u. René Kaufmann