Treibwut

"Treibwut" ist ein Genre-Mix aus Liebes- und Familiengeschichte, Thriller und Tragdie. Die verschiedenen Formen der Diskriminierung - von der Ausgrenzung bis zur Aussonderung - bilden das zentrale Motiv des Romans. Geschichte als Mythenbildung, verdeckter Staatsterrorismus und die kulturellen Gegenstze in ethnisch heterogenen Gesellschaften ergnzen die Thematik des verschachtelt angelegten Epos. Im Mittelpunkt steht das innere Drama von Menschen in Ausnahmesituationen.
In einer mittelfrnkischen Kleinstadt kreuzen sich die Lebenswege von Menschen, die zunchst nichts zu verbinden scheint. Albert, ein IT-Experte fr verdeckte Informationsbeschaffung, kommt bei der Lsung einiger ungeklrter Fragen nicht voran. Warum hat sich der Drehbuchautor Jens Thellmann nach Ozeanien abgesetzt? Oder sitzt er gegen seinen Willen auf einer Pazifikinsel fest? Und hat sich Jens' Vater durch eine Urlaubsbekanntschaft wirklich in eine undurchsichtige Affre hereinziehen lassen? Noch mehr beschftigen Albert die Schicksalsgeheimnisse seiner Eltern. Er steckt in einer Sinnkrise, seit er wei, dass sein Leben das Resultat eines traurigen Zufalls ist. Schlsselfigur ist Nori, die Auserwhlte seines Vaters, die im osteuropischen Nationalkommunismus wegen ihrer sozialen Herkunft diskriminiert und aus der Gesellschaft aussortiert wurde. Sie lie sich aber nicht unterkriegen und trumte von einem freien Leben auf einer Insel der Glckseligen. Albert misst dieser Liebe, der er seine Existenz verdankt, eine bergeordnete Bedeutung bei. Er ist geneigt zu glauben, dass sie einem hheren Zweck diente.
Die Geschichten von Jens, Nori, Albert und ihren Familien verweben sich zu einem vielstimmigen Roman ber existenzielle Verunsicherung in einer von Massenwanderungen, vlkischen Anfeindungen und ethnisch-sozialer Selektion geprgten Zeit.