Unternehmenskritische Kampagnen

"Gendreck weg", "Lidl ist nicht zu billigen", "Mit Tempo in die Armut": Politische Protestakteure appellieren in netzgesttzten Kampagnen zunehmend an die Macht politisierter Konsumenten. Normverletzungen bekannter Markenfirmen werden skandalisiert und wirtschaftliches Handeln von Unternehmen wie Verbrauchern moralisch und politisch aufgeladen. Im netzbasierten unternehmenskritischen Protest zeigt sich eine Vielfalt innovativer, nicht institutionalisierter Formen politischer Partizipation, in denen die Grenzen zwischen ffentlicher und privater Sphre ebenso verschwimmen wie zwischen kollektivem und individualisiertem Handeln. Neue Deutungsmuster einer wertorientierten 'Lifestyle-Politik' mit dem Einkaufswagen werden in aktuellen Formen netzvermittelter Mobilisierung und Vernetzung politischen Protests artikuliert. Der Band prsentiert eine umfassende Studie unternehmenskritischen Protests im deutschsprachigen Web und sprt dem Wandel von Protest in Online- und Offline-Rumen komplexer Kampagnenkommunikation nach: Inwiefern bietet das Internet neben politischen und konomischen Strukturen eine mediale Gelegenheitsstruktur fr konsumeristische Protestpolitik, die auch ber nationalstaatliche Grenzen hinausreicht?