Untersuchungen zur Epidemiologie des Virus der Lymphocytren Choriomeningitis (LCM) in Westdeutschland

Geschichte Das Virus der Lymphocytren Choriomeningitis (LCM) wurde im Jahre 1934 in den USA von CH. ARMSTRONG und R. D. LILLIE zufllig gefunden, als sie ber die St. Louis-Enzephalitis arbeiteten und sich bemhten, von dem Organ material einer Frau ausgehend, den Erreger in Affen-Passagen fortzufhren. Das neu gefundene, mit dem St. Louis-Virus nicht identische Virus fhrte bei Musen nach intracerebraler Injektion zu charakteristischen Krankheitszeichen und einer lymphocytren Infiltration der Meningen und der Plexus chorioidei. - E. TRAUB entdeckte im Jahre 1935 den gleichen Erreger in einer Kolonie weier Muse in Princeton (USA). Die erste Isolierung vom Menschen gelang TH. M. RIVERS und T. F. McNAIR SCOTT (1935), und zwar aus dem Liquor zweier Kranker mit abakterieller Meningitis. Die intensiven Untersuchungen E. TRAUBS (1936) ber das Verhalten des LCM-Virus bei der Maus lenkten die Aufmerksamkeit auf diesen Nager als mgliches Virusreservoir und als Ansteckungsquelle fr den Menschen. Diese Vermutung wurde von CH. ARMSTRONG und L. K. SWEET (1939) sowie von CH. ARMSTRONG, J. J . WALLACE und L. Ross (1940) noch be krftigt, als sie in den Wohnungen ihrer Kranken fast ausnahmslos virusverseuchte Muse nachweisen konnten. In der folgenden Zeit wurden weitere Kenntnisse ber die Epidemiologie und die verschiedenen klinischen Erscheinungsformen dieser Infektionskrankheit sowie ber die immunbiologischen Reaktionen ge wonnen, die das LCM-Virus im Wirtsorganismus hervorzurufen vermag. Die von einigen Autoren zunchst geuerte Vermutung, da es sich bei diesem Virus nun um den alleinigen Erreger der aseptischen Meningitis handle, besttigte sich jedoch nicht.