Unterwachen und Schlafen

Anthropophile Medien durchdringen zunehmend unsere lebensweltliche Realitt, sei es im Ambient Assisted Living, als Pflegeassistenzsysteme, in den Arbeitsszenarien einer Industrie 4.0, als behagliche Interfaces des Affective Computing oder als Lifetracker der Quantified-Self-Bewegung. Verbunden ist damit der Einzug menschlicher Befindlichkeiten, Werte und sozialer Routinen in das Design medialer Agencies. ber 40 Jahre nach dem Erscheinen von Michel Foucaults "Surveiller et punir" gert damit auch dessen Kritikbegriff ins Wanken. An die Stelle von "berwachen und Strafen" tritt "Unterwachen und Schlafen".
"Unterwachen und Schlafen" stellt nicht das theoretische Programm einer vollautomatisierten Lebenswelt in Aussicht, sondern das Konstrukt einer nunmehr medialen Umsetzung anthropologischer Grundelemente wie Autonomie, Freiheit oder Vertrauen.