Vererblichkeit und Drittwirkungen der Stipulation im klassischen rmischen Recht

Die Stipulation gilt als Paradigma des schuldrechtlichen Vertrags. Mehrere Rechtsregeln schlieen die Einbeziehung dritter Personen aus. Jedoch kennen die Quellen mit der Erben- und der Nachfolgeklausel auch Vertrge mit Drittbezug. Whrend sich mit der Erbenklausel allmhlich der Gedanke der Universalsukzession in das Versprechen durchsetzte, konnten die Parteien mit der Nachfolgeklausel sogar ihre Einzelrechtsnachfolger berechtigen und verpflichten und so Drittwirkung erzielen. Die rmischen Juristen entschieden sich damit gegen die Anwendung starrer Rechtsregeln und fr die Bedrfnisse des Rechtsverkehrs. Die Erkenntnis dieses Bruchs mit einem scheinbar unumstlichen Dogma ist der Romanistik aufgrund bertriebener Textkritik bisher versperrt geblieben. Thomas Finkenauer stellt die Stipulation als Instrument privatautonomer Rechtsetzung von auerordentlicher Flexibilitt vor.