Verffentlichungen des Instituts f"r Europische Geschichte Mainz

Nach dem Auftreten der Reformation und besonders nach der Verhrtung der konfessionellen Fronten im Anschluss an den Augsburger Reichstag 1555 wurden die Territorien des Alten Reichs in den Augen vieler Zeitgenossen das Haupteinsatzfeld der so genannten katholischen Reform und Gegenreformation bzw. des fr"hneuzeitlichen Katholizismus. Dies galt auch f"r diejenigen Jesuiten, die bereits ab 1540-1541 in Deutschland eingesetzt worden waren. Ihnen trat eine Situation entgegen, die wegen der extremen Vielfalt der religisen, politischen und sozialen Gegebenheiten sehr schwer zu bewltigen war und worauf sie anfangs unvorbereitet waren. Das war der Hauptgrund, weswegen sie ein mglichst breites Spektrum an Strategien entwickeln mussten, welche die vor ihnen stehenden religionspolitischen Fragen htten lsen knnen. Die Jesuiten erkannten in der Erf"llung ihrer Aufgaben den apostolischen, i. e. den heilsgeschichtlichen und zugleich seelsorglichen Charakter ihrer Societas Jesu. Er wurde in der Natur und Berufung des Ordens in dem Mae gesehen, wie sich die Patres selbst als "Apostel" wahrnahmen. In diesem Zusammenhang wird das Selbst- und Apostolatsverstndnis des Jesuiten Petrus Canisius (1521-1597) und derjenigen Patres (unter anderen Jernimo Claude Jay, Pierre Favre, Alfonso Salmern, Nicolas Bobadilla, Paul Hoffaeus), die als erste nach Deutschland gesandt wurden, dort ttig waren und die Anfangsjahre der deutschen Ordensprovinzen prgten, unter besonderer Ber"cksichtigung ihres Verhltnisses zur Obrigkeit untersucht.