Verrohrte Fliegewsser bei der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

Inga Krmer beschreibt einen speziellen Konflikt zwischen Gewsserschutz und landwirtschaftlicher Nutzung am Beispiel des Peene-Einzugsgebiets. Ganze Landstriche wurden ber Jahrzehnte im Rahmen der "Landgewinnung" durch Verrohren ihrer Fliegewsser erheblich verndert. Bis zu 20 % der Fliegewsser sind auf diese Weise verschwunden.
Beim Lesen wird das Ausma an Landschaftsverlust bewusst. Pltzlich erkennt man "im Vorbeifahren" an den bisher nicht interpretierbaren Wartungsschchten, dass nahezu berall "Gewsser im Untergrund" vorhanden sind.
Inzwischen erreichen die Rohrleitungen zunehmend das Ende ihrer Lebensdauer - es steht die Entscheidung an, wie die Zukunft aussehen kann. Stckweise Teilreparatur ist keine Lsung.
Die Untersuchung belegt am Beispiel der Alternativszenarien Neuverrohrung, Offenlegen des Fliegewssers in Grabenform und Anlegen eines naturnahen Fliegewssers mit begleitender standorttypischer Auenvegetation, welche Optionen einschlielich der konomischen Konsequenzen bestehen.
Die klaren Ergebnisse dieser Arbeit beeindrucken. Die kologisch nicht akzeptable Neuverrohrung ist auch unter konomischen Gesichtspunkten die ungnstigste Variante. Das Anlegen von grabenartigen Fliegewssern ist zwar die kostengnstigste Mglichkeit, angesichts der Gesamtkostengrenordnung ist die Differenz zum naturnah angelegten Bach mit Aue allerdings gering. Zudem knnen mit der Bach-Variante die Forderungen der Wasserrahmenrichtlinie erfllt werden.
Die gewonnenen Erkenntnisse sind auf andere Gewsser und Regionen bertragbar. Sie knnen von Fachverwaltungen, Lndern und Kommunen fr Investitions- und Betriebsentscheidungen nutzbringend verwendet werden.