Verwaltung und ffentlichkeit in Preuen

Pascale Cancik untersucht die Offizialisierung und Professionalisierung von Verwaltungskommunikation im Preuen des frhen 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit erreichte der aufklrerische ffentlichkeitsdiskurs der 'Sattelzeit' verschiedene Bereiche von Gesellschaft und Recht (Parlamente, Gerichte, Presse). Die Verwaltung indessen, die damals ihre modern-brokratische Form entwickelte, wird von der historischen Forschung kaum mit jenen liberalen ffentlichkeitsforderungen in Verbindung gebracht. Ist das gegenwrtig wieder viel untersuchte Thema Verwaltung und ffentlichkeit zu Recht kein Thema (rechts-)historischer Forschung? Die Autorin zeigt zunchst, dass es durchaus einen zeitgenssischen Publizittsdiskurs gab, der sich gerade auch auf Verwaltung bezog. Aber kam dieser auch in der Praxis von Recht und Verwaltung an? Da ffentlichkeiten sich in Kommunikationen manifestieren, werden zwei Felder von Verwaltungskommunikation genauer untersucht: die Publikation staatlichen Handelns durch die Verwaltung sowie die Entwicklung konkreter Verwaltungsverfahren, innerhalb derer die Verwaltung mit Brgern kommuniziert. Im Zentrum stehen dabei jeweils die Rolle von Recht und Rechtspraxis. Es ergibt sich ein komplexes Bild von Motiven und Intensitten der Einbeziehung oder gar Beteiligung von Brgern. Bis heute genutzte Techniken, Medien und Verfahren wurden damals mit Hilfe von Recht konzipiert und eingebt. Sie sind nicht, wie manchmal behauptet, ausschlielich mit Demokratie verbunden.