Ware: Wohnen

Der neu aufflammende Disput um die Wohnungsfrage zeigt sich als politisches Experiment ber das Spiel der Krfte in einer Gesellschaft, die sich viel zu lange in der Sicherheit wiegte, der Markt werde die Wohnkonomie regeln. Zudem geht es nicht nur um Verteilungsgerechtigkeit. Sondern auch darum, inwieweit Wohnen die Form einer Ware annehmen soll und, wichtiger noch, um die Frage, was sich als Wohnen berhaupt definieren lsst. Vor dem Hintergrund nimmt die Ware: Wohnen die Geschichte jener Konflikte in den Blick, in deren Verlauf Wohnen in den Status eines auf einem Markt feilgebotenen oder staatlich regulierten Produkts bergeht. In dem Prozess hat das Produktwerden des Wohnens ein Problematischwerden der Subjektivitt an ihren Behausungspraktiken, gerade aufgrund der Frage der guten Selbstfhrung urbaner Akteure und mit ihr nach neuen urbanen Lebensformen, zur Folge. Christopher Dell zeigt, dass es indes bei rein negativen Vorstellungen urbaner Konflikte nicht bleiben kann: aus den widersprchlichen Bewegungen zwischen Politik, konomie und Stadtbau resultiert erst das, was wir heute das Urbane nennen.