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Die Idee der europischen Einheit hat im protestantischen Denken keine lange Tradition. ber Jahrhunderte war der Protestantismus aufs engste mit der Staats- und Nationenwerdung in Europa verbunden gewesen, weshalb er lange Zeit fr europische Vielfalt und Disparatheit, nicht aber fr eine wie auch immer geartete Einheit stand. Erst ab Ende der 1930er Jahre ist das Entstehen eines protestantischen Europadiskurses zu beobachten und zwar innerhalb der internationalen kumenischen Bewegung. Dort, wo die Einheit der Kirchen ber die nationalen Grenzen hinweg angestrebt wurde, lie der drohende Krieg zwischen eben jenen Nationen ein europisches Bewusstsein entstehen, und fhrende Vertreter der kumene begannen, sich in die allgemeine Diskussion ber die Zukunft Europas einzuschalten. Von zentraler Bedeutung war dabei der niederlndische Theologe Willem Adolph Visser t Hooft, der den kumenischen Protestantismus im 20. Jahrhundert wie kein Zweiter prgte. In der vorliegenden Studie untersucht Jan Schubert, wie sich seine Wahrnehmung Europas als einer politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Einheit von den 1920er bis zu den 1960er Jahren entwickelte. Dabei vollzieht die Studie nach, welche Personen, Gruppierungen sowie welche geistigen, ideellen und theologischen Strmungen ihn bei seiner Meinungsbildung bezglich Europa beeinflusst haben. Auf diese Weise erffnet sie einen exemplarischen Einblick in die Entstehungsphase des protestantischen Europadiskurses, der in der historischen Forschung bislang weitgehend vernachlssigt wurde.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783525101513
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 263
- Utgivningsdatum: 2017-05-15
- Förlag: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG