Zen Weie Jade, falsches Gold

Der greise Zhao-zhou! Der greise Zhao-zhou!
Unruhe in den Chan-Klstern zu stiften -
noch im hohen Alter hrt er nicht damit auf!

Wieder einmal tritt hier Zhao-zhou hervor, mittlerweile 88 Jahre alt und notorischer Unruhestifter - um seine bisherigen Aufmpfigkeiten fort-, vor allem aber, man staune, um sie zu Ende zu fhren. Er will mit der Welt des Zen seinen Frieden schlieen und nimmt dabei in Kauf, noch einmal anzuecken und vor den Kopf zu stoen. Das aber nur, um umso deutlicher vor Augen zu stellen, warum und inwiefern Zen fr ihn unverzichtbar geworden ist.

Zhao-zhou bedient sich dazu der Antithese von Weier Jade und falschem Gold. Weie Jade, das ist ihm auch heute noch bewusst, hat im alten China als hchste Kostbarkeit gegolten und war allein dem Kaiser als dem Sohn des Himmels vorbehalten. Ebenso hegt unser Zhao-zhou keinen Zweifel daran, dass niemand, der echtes Gold in Hnden halten mchte, sich mit falschem Gold zufrieden geben kann.

Nun also Zen - Weie Jade, falsches Gold': Die Geschichte des Chan/Zen weist bis hinein in die Gegenwart unserer persnlichen Praxis auergewhnliche Strken, aber auch erhebliche Schwchen auf. Die einen verdienen es, herausgestellt und gewrdigt zu werden; die anderen gilt es schonungslos beim Namen zu nennen: hier die Positionen, denen wir nicht nur unsere Zustimmung nicht versagen knnen, die wir vielmehr ganz entschieden fr unabdingbar halten mssen, und dort diejenigen, die unsere gut begrndbare Kritik auf sich ziehen und es sich gefallen lassen mssen, von uns verworfen zu werden.

Gerade Letztere kommen oft mit einem Anschein unzweifelhafter Autoritt daher, als seien sie, weil scheinbar selbstverstndlich, aller Kritik enthoben. Was wir Heutigen gleichwohl als unhaltbar ansehen mssen, kann sich, so sicher es auch durch Tradition etabliert und geschtzt sein mag, nicht dagegen wehren, die Einschtzung als falsches Gold hinnehmen zu mssen - wohingegen das, woran wir festhalten sollten, weil es unserem eige