Zur Analyse teratogener Faktoren mit besonderer Berucksichtigung der Thalidomid-Embryopathie

Die Analyse der Mtter und Familien fehlgebildeter Kinder mit Hilfe sozial wissenschaftlicher reprsentativ-statistischer Erhebungsverfahren dient der Auf deckung bisher nicht bekannter und klinisch schwer fabarer
Ursachen bei der Entstehung von Fehlbildungen. Zu diesem Zweck wurden an Hand von 2619 ber Meldebgen erfaten Erkrankungsfllen 1520 Mtter untersucht, deren Kinder an Fehlbildungen der Extremitten (n = 773), der Augen und
Ohren (n = 128), an Spaltbildungen der Wirbelsule (n = 439) und an Klumpfen (n = 102) litten. Einer Sondergruppe wurden solche Fehlbildungen zugeteilt, die nicht eindeutig bestimmbar waren (n = 112). Zur Kontrolle wurden
788 Mtter gesunder Reifgeborener nach dem Zufallsprinzip und aus dem gleichen Zeitraum in ber 200 Gemeinden Nordrhein-Westfalens ber die Standesmter ermittelt und nach den gleichen Methoden wie die Mtter migebildeter
Kinder untersucht. Bei der Analyse wurden zahlreiche soziologische, biologische, pharmakologische, geburtshilfliche, pdiatrische und therapeutische Fragen im Zusammenhang mit der mglichen Genese von Mibildungen
bercksichtigt. Nach lngerer Vor prfung wurden sie in dem -im Anhang beigefgten - Fragebogen zusammenge fat, der den Mttern durch verheiratete, in der soziologischen Feldarbeit erfahrene Frauen vorgelegt wurde. Infolge
intensiver Bemhungen zur Erfassung aller Mtter war die Ausfallquote so niedrig, da sie die gewonnenen Resultate ka~m ll beeintrchtigt . An wichtigsten Ergebnissen fanden sich wesentliche und in den einzelnen Fehl
bildungsgruppen variierende Unterschiede der sozialen Struktur, dem biologischen Verhalten, der beruflichen Belastung usf. derart, da manche Gruppen ein g~e res, andere ein kleineres Geflle zur Kontrollgruppe aufwiesen.