Zur Lehre der Beleidigung Verstorbener

"Vorstehende Abhandlung bezweckt Beitrge zu liefern zur Lehre der Beleidigung Verstorbener.
Das Reat, das den Gegenstand dieser Lehre bildet, besteht darin, da eine Verachtungsusserung mit Bezug auf einen Verstorbenen kundgegeben wird. Wre derjenige, gegen welchen sich die usserung richtet, noch am Leben, so wrde zur Bezeichnung des Delikts ohne weiteres der Name Beleidigung" Anwendung zu finden haben. Bei Miachtungskundgebungen gegenber Verstorbenen ist aber das Wort Beleidigung" nicht ohne gewisse Vorsicht zu gebrauchen. Allerdings ist auch hier die uerung ihrem Inhalte nach "beleidigender" Natur, d. h. die uerung fr sich allein betrachtet, ist eine solche, wie sie sonst der Tatbestand der Beleidigung als Voraussetzung erfordert." [...]

Ausgangspunkt fr die Lehre der Beleidigung Verstorbener ist eine Verachtungsuerung in Bezug auf einen Verstorbenen. Karl von Gemmingen-Frfeld geht der Frage nach, welche Mglichkeiten Angehrige des Toten auf Ebene des Rechts haben, sich gegen eine Beleidigung dieser Art im Namen des Verstorbenen zu wehren. Hierzu geht von Gemmingen-Frfeld in der Geschichte zurck zum rmischen Recht und schlgt schlielich von dort ausgehend den Bogen zu den rechtlichen Mglichkeiten der Neuzeit.
Dieses Buch ist ein unvernderter Nachdruck der Originalausgabe von 1905.