Zwangsmigrationen in Weirussland

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Europa-Universitt Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Zsurjahr 1945 in Mittel- und Osteuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: Zentrale Frage dieses Aufsatzes ist es, die Grnde zu erforschen, warum die weirussische Identitt whrend der Sowjetzeit umgedeutet worden ist. Die Grnde dafr sind vor allem in den Kriegsereignissen von 1939 bis 1944 zu suchen. Die Erfahrung in jener Zeit hat zu einem Identittszuwachs in der weirussischen Sowjetrepublik bzw. der heutigen Republik Weirussland gefhrt. Die folgenden Ausfhrungen zur sowjetischen bzw. der deutschen Besatzung, die unvorstellbare Zerstrung der Infrastruktur des Landes, die Zwangsmigrationen sowie die letztendliche Befreiung im Jahre 1944 durch die Rote Armee haben die Gesellschaft insgesamt nachhaltiger als jedes andere Ereignis verndert. Fr die Historiographie Weirusslands stellt die Aufarbeitung des Krieges daher eine Neubestimmung ihres Geschichtsverstndnisses dar. Es wurde eine neue Geschichte der WSSR fertiggestellt, die eine anti-polnische und anti-deutsche, gleichzeitig aber pro-russische Beziehungsgeschichte beinhaltete und somit, insbesondere durch den Groen Vaterlndischen Krieg, zur Dominanz der Sowjetgeschichte gefhrt hat. Daher bezeichnen die Weirussen das Jahr 1944 als Stunde Null". Ausgehend vom Einmarsch der Roten Armee in Weirussland wird ab diesem Zeitpunkt die Geschichte des Landes neu definiert. Die versuchsweise Bildung eines Staates in der Vorkriegszeit sollte vergessen werden. Von nun an sollte sich die Gesellschaft nur noch auf die Gegenwart im Rahmen der SU konzentrieren (LINDNER 1999: 302). Merkwrdig ist jedoch, wie leicht und flieend sich die Gesellschaft von dieser neuen Wirklichkeit hat berzeugen lassen. Bis heute identifizieren sich die Weirussen mit der sowjetischen Vergangenheit. B