Akustische Interfaces

In der aktuellen Medienkultur gewinnen akustische Interfaces zunehmend an Bedeutung, wie es sich in vielen Alltagsbereichen wie der Arbeit, Mobilitt, aber auch Freizeit zeigt. Der Band nimmt diese Entwicklung zum Anlass, neue Perspektiven auf die Mediengeschichte und -praxis analoger und digitaler Interfaces zu erffnen, um die Bedeutung des Akustischen fr die Ausdifferenzierung gegenwrtiger Interfacekulturen herauszuarbeiten. Die rezente Ubiquitt von Smart Speakern, Natural Language Processing und Voice User Interfaces deutet einen Paradigmenwechsel in der Human-Computer Interaction an, dessen medienkulturelle Bedeutung nur durch eine vergleichende Betrachtung aus Sicht der Media und Sound Studies, der Ludomusicology und der Dis/Ability Studies angemessen behandelt werden kann. Erst digitale Infrastrukturen und Machine Learning-Algorithmen machen Voice Assistant-Technologien zur gesellschaftlichen Realitt. Dies ldt dazu ein, ihre Kultur- und Technikgeschichte, ihre Medienpraxis, Affordanzen und Plattformisierung einer genaueren Untersuchung zu unterziehen und dabei sthetische mit technischen sowie historische mit informatischen Analyseanstzen zu kombinieren. Dadurch werden die vielfltigen und widersprchlichen Politiken akustischer Interfaces in ihrer Tiefendimension und Entfaltung im 20. und 21. Jahrhundert exemplarisch erschlossen. Die Analyse geht damit ber eine rein gegenwartsbezogene Diagnose hinaus und formuliert zugleich kritische Positionen fr die Kontextualisierung zuknftiger akustischer Interface-Technologien.