Bedenkzeit vor und nach Vertragsabschluss

Nils Neumann untersucht, warum und wie Vertrge entgegen dem Grundsatz "pacta sunt servanda" einseitig widerrufen werden knnen und stellt hierzu deutsche und franzsische Widerrufsrechte (und hnliche Manahmen der Abschlukontrolle, die Bedenkzeit sichern) dar. Er errtert die theoretischen Konzepte des Verbraucherschutzes bei Vertragsschluss und geht auf die Dynamik des Verkaufsprozesses und Probleme neuer Medien ein. Auch Folgefragen wie die Bedeutung des Verbraucherbegriffes fr ein zuknftiges europisches Zivilrecht werden untersucht. Im Vergleich mit dem franzsischen Recht zeigt sich, dass andere Schutzinstrumente mglich sind, etwa eine obligatorische Bedenkzeit vor Vertragsschluss, Durchfhrungsverbote oder Mustervertrge. Zum Teil bestehen erhebliche Umgehungsmglichkeiten, etwa durch notarielle Beurkundung oder durch "aufgedrngte Stellvertretung". Ob ein Widerrufsrecht dem Verbraucher hilft (oder dem Unternehmer schadet) hngt aber letztlich entscheidend von Details ab, etwa von Formvorschriften (obligatorische Mustervertrge fr den Unternehmer, Widerrufsfristen fr den Verbraucher), zu tragenden Kosten (Nutzungs- oder Verschlechterungsersatz), oder davon, ob verbundene Geschfte bestehen bleiben. Diese Fragen werden unter Heranziehung des franzsischen Rechts untersucht. Von groer Aktualitt sind hierbei insbesondere der sog. Haustrimmobiliarkredit sowie die Neuerungen des OLGVertrndG (Fristlnge, Nachbelehrung, Musterbelehrung). Es werden die Fallgestaltungen errtert, in denen Verste gegen das Gemeinschaftsrecht wahrscheinlich sind.